10 Jahre Atempädagogin – ein persönlicher Rückblick

Vor kurzem hat mich meine liebe und sehr geschätzte Atemkollegin und Freundin bei unserem Atemtreffen daran erinnert: Es sind tatsächlich schon 10 Jahre vergangen, seit wir gemeinsam die Ausbildung zur akad. Atempädagogin abgeschlossen haben.
Wow – Zeit, einmal innezuhalten und ein kleines Resümee zu ziehen.

Dankbarkeit und neue Wege

Gleich zu Beginn kann ich sagen: Ich bin unendlich dankbar, diesen Weg gegangen zu sein. Die Ausbildung hat mir wertvolle Werkzeuge an die Hand gegeben, um Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen zu begleiten – und sie hat mein eigenes Leben auf vielen Ebenen verändert.

Im Laufe der Ausbildung habe ich nicht nur meinen Atem besser kennengelernt, sondern auch erlebt, wie sehr er mit Körperhaltung, innerer Haltung und Stimme verbunden ist. Wenn der Atem frei fließt, wird auch die Stimme lebendiger, tragfähiger und authentischer.

Und ich habe nicht nur viel über den Körper und seine faszinierenden Zusammenhänge gelernt, sondern auch über mich selbst und meine persönliche Entwicklung. Ob Anspannungen, Herzrasen oder Blockaden – die Atemarbeit hat mir geholfen, solche Herausforderungen nicht nur bei mir selbst, sondern auch in meinem Umfeld und bei meinen Klient:innen zu unterstützen.

Was sich für mich verändert hat

Die wichtigste Erkenntnis: Atemarbeit beginnt immer bei mir selbst.
Für mich hat sich eine ganz neue Welt geöffnet. Ich habe gelernt, die Verbindung von Körper, Atem und Bewusstsein viel differenzierter zu betrachten – und konnte damit zum Beispiel meine früheren chronischen Rückenschmerzen lösen. Nach Jahren auf der Suche nach einer Lösung – unter anderem mit Physiotherapie – habe ich sie schließlich durch die Atemarbeit selbst gefunden.

Das war ein echter Meilenstein und ein Moment tiefer Selbstwirksamkeit. Heute weiß ich:

„Atemarbeit bietet mir einfache und wirkungsvolle Strategien, um mich zu erden und aus dem Kopf wieder in den Körper zu finden.“

Gerade in Zeiten von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz empfinde ich das als wertvoller denn je.

Warum Wahrnehmen keine Nebensache ist

Ich frage mich oft, warum feines Wahrnehmen und Empfinden in unserer Gesellschaft so wenig Wert haben. Wir lernen früh zu leisten, zu denken, zu funktionieren – doch kaum jemand zeigt uns, wie wir bei uns selbst ankommen können. Dabei ist genau das die Grundlage für alles andere: Wenn ich mich spüre, kann ich besser für mich sorgen, klarer entscheiden und authentischer leben.

Atemarbeit eröffnet dafür einen einfachen Zugang. Sie lädt uns ein, still zu werden, zu lauschen und wahrzunehmen, was ohnehin da ist. Nicht um „mehr“ zu erreichen, sondern um wirklich da zu sein – im Körper, im Moment, im Leben. Und genau darin liegt für mich die Basis, um gute Entscheidungen zu treffen.

Gestern durfte ich bei meiner wunderbaren Atemkollegin wieder einmal eine Atembehandlung auf der Liege erleben – und ich bin zutiefst dankbar für diese Erfahrung. Danach habe ich mich deutlich verbundener mit mir selbst, gelöster und zugleich gestärkter und ressourcenvoller gefühlt. Ich fühlte mich, als hätte jemand meine inneren Batterien neu aufgeladen.

Interessiert? So funktioniert’s

Die Atemarbeit findet grundsätzlich in zwei unterschiedlichen Settings statt:

  • Am Hocker begleite ich dich aktiv durch angeleitete Atemsequenzen. Hier geht es darum, dass du bewusst wahrnehmen kannst, was in deinem Körper und Atem passiert.
  • Auf der Liege darfst du ganz passiv sein. Hier kann sich der Atem ohne eigenes Zutun entfalten, während ich dich mit sanften Impulsen unterstütze.

Die Atemarbeit ist weit mehr als eine Methode – sie ist ein Weg zu dir selbst, zu mehr Präsenz, Klarheit und Lebendigkeit. Und sie erinnert dich jeden Tag daran, dass Wahrnehmen und Spüren keine Nebensache sind – sondern vielleicht das Wertvollste, was wir kultivieren können.

  • Gerade in einer Zeit, in der digitale Reize, ständige Erreichbarkeit und hohe Geschwindigkeit unseren Alltag prägen, ist es wichtiger denn je, gut bei uns selbst zu bleiben. Bewusst zu spüren, was uns guttut, wo unsere Grenzen liegen und was wir wirklich brauchen, ist eine Schlüsselkompetenz für Gesundheit und innere Balance.
  • Mit diesem tiefen Vertrauen möchte ich in den kommenden Jahren noch viele  Menschen auf diesem Weg begleiten. In meinen zukünftigen Workshops möchte ich diesen ganzheitlichen Zugang weitergeben – denn Atemarbeit umfasst nicht nur Körperwahrnehmung und innere Präsenz, sondern auch Stimme und Ausdruck. Alles hängt miteinander zusammen: Ein freier Atem trägt eine freie Stimme – und eine freie Stimme stärkt unser Selbstvertrauen.

Probiere es selber aus!

Finde heraus, wie Atemarbeit dich unterstützen kann – im Alltag, bei Stress oder einfach dabei, wieder mehr bei dir selbst anzukommen.